Doulas Wissen: #Muttermilch

Muttermilch

Hat deine Mama dich gestillt? Planst du dein Baby zu stillen?

Jedes Monatsende teile ich ein kleines Doulas Wissen über das größte Wunder des Lebens, schwanger zu sein. Folge bei Facebook oder Instagram.

Diesmal ist die Muttermilch dran.

Das Ganze fängt mit der Vormilch an…

VORMILCH

Die ersten paar Tage nennen wir die Vormilch Kolostrum. Sie ist dickflüssig und gelb. Weil die Neugeborenen erstmal nur so einen großen Magen haben wie ein Kirschkern, produziert die Brust nur 40-50 ml Vormilch. Es ist nicht nur genug für die Neugeborenen, sondern auch leichter für sie zu verdauen.

Vormilch kannst du sogar schon in der letzten Schwangerschaftswochen am Nachthemd erkennen.

Nach der Geburt kann eine stressfreie, unterstützende Umgebung der Mutter helfen die richtige Position für das Stillen zu finden. Frage ruhig deine Hebamme, Doula oder bei Stillberaterin, wenn du Fragen hast:

La Leche Liga Deutschland e.V. – LLL-Stillberaterinnen bieten fachliche und emotionale Unterstützung zu allen Fragen rund um das Stillen und Muttersein.

Hier findet du Stillberaterinnen von La Leche Liga Deutschland e.V. Es gibt Beratung per Mail, online Stillgruppen und Präsenzstillgruppen. Hier findest du Informationen über Stillstart, Stillprobleme, Stillverhalten und vieles mehr.

Mehr darüber: https://www.lalecheliga.de/stillberatung/lll-stillberaterinnen

MILCHEINSCHUSS

Quelle: Standford Children’s Health

Nach zwei bis vier Tagen nach der Geburt werden die Brüste voller und fester. Dies nennen wir Milcheinschuss, wenn der Magen des Babies gewachsen ist und mit regelmäßigem Stillen signalisiert, dass mehr Milchproduktion gebraucht ist. Das Baby kann schon am dritten Lebenstag 300-400 ml Milch pro Tag trinken. Also fast 10x so viel wie am Anfang. Und in der erste Woche geht es noch weiter mit Produzieren und Nachfragen bis zu 500-800ml.

Bis zum 14. Lebenstag nennen wir die Milch Übergangmilch. Von dem dickflüssigen Kolostrum wird sie cremiger, heller und enthält mehr Fett, Kalorien und Laktose.

REIFE MILCH

Meistens wenn das Kind 1 Monat alt wird, wird die Milch mehr Proteine, Zucker so wie Vitamine und Mineralstoffe und viel mehr Inhaltstoffe erhalten, um das Wachstum des Babys zu fördern.

Was gerade gebraucht und was gerade produziert wird, hängt auch von vielen äußeren Faktoren ab. Ob es Sommer oder Winter ist, ob die Mutter im Stress ist oder nicht, ob das Baby krank ist oder nicht, ob genug Essen für die Mutter da ist oder nicht, usw.

Die Muttermilch, passt sich also ganz schnell an, je nachdem, was gerade gebraucht wird.

Woraus besteht Muttermilch?

Die Liste ist sehr lang, aber ein paar Inhaltsstoffe zeige ich auf, um zu verstehen, wie vielseitig die Muttermilch sein kann:

  • Über 1000 Proteine um das Immunsystem zu stärken, Neuronen und allgemeines Wachsturm zu fördern
  • Langkettige Fettsäuren, die für den Nervensystemaufbau verantwortlich sind
  • Wasser
  • Millionen lebender Zellen, z.B. Blutkörperchen, Stammzellen, um die Entwicklung des Immunsystem und der Organe zu unterstützen
  • Oligosaccharide (komplexe Zuckermoleküle), die als Präbiotika das gute Bakterium im Darm füttern
  • Über 40 Enzyme, die bei der Aufnahme von Eisen helfen und eine wichtige Rollen beim Aufbau des Immunsystems spielen
  • Hormone, die auch den Appetit, Schlafrhythmus und auch die Verbindung zwischen Mutter und Kind regeln
  • Vitamine und Mineralstoffen fördern den Aufbau der Zähne und Knochenbildung
  • Immunglobuline, die als Antikörper das Kind vor Infektionen und Krankheiten schützen 

VORDER- UND HINTERMILCH

Während der Stillzeit ändert sich auch ein bisschen die Muttermilch. Am Anfang ist sie eher wässrig (Vordermilch) und nach langer Stillzeit eher dickflüssiger, fettiger (Hintermilch).

Warum ist es so?

„Der Fettgehalt deiner Milch hängt auch damit zusammen, wie stark deine Brust entleert wurde. Deine Brüste sind zu Beginn einiger Stillmahlzeiten vielleicht voller, weil die letzte Stillmahlzeit schon länger zurückliegt. Der Fettgehalt der Milch ist dann zunächst geringer, steigt aber mit zunehmender Stilldauer an. Stillst du häufiger, ist der Unterschied im Fettgehalt zwischen Vorder -und Hintermilch nicht ganz so groß.“ Quelle: https://www.medela.de/stillen/deine-stillzeit/muttermilch-zusammensetzung

Stillen ist viel mehr…

Stillen ist nicht nur Ernährung, sondern Kuscheln, Beruhigung, Zeit zusammen zu sein.

Die WHO empfiehlt bis zum 6. Monat nur zu stillen und neben Beikost bis 2 Lebensjahr ruhig weiter zu stillen.

Aber ob du stillst, oder nicht. Wie lange, hängt von dir und von deinem Kind und von vielen Faktoren ab.

Fühle dich nicht schlecht, wenn du nicht stillst, wenn du langst stillst, wenn du kurz stillst.

Lust auf mehr?